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Erste Schritte

hist. Rastatt

Völkermord und Aussöhnung

Die Geschichte hinter dem Lützower Denkmal in Rastatt

Über das Denkmal für die in Deutsch-Südwestafrika gefallenen „Lützower“ hat R.Wollenschneider berichtet (s. BNN  und  BT v. 6.8. 2021). Dabei erfahren wir, dass auch Soldaten aus Rastatt an den Kämpfen gegen Hereros und Hottentotten beteiligt waren und zu Tode gekommen sind.

Was war los in Deutsch-Südwest? Diese Frage beschäftigte Karl-Josef Fritz, der unweit des Denkmals aufgewachsen ist und in der Friedrich-Ebert-Straße seine Metzgerei betrieb. Bei einer Reise nach Namibia suchte der Ehrenvorsitzende des Historischen Vereins auch einige Soldatengräber und Schutztruppendenkmale auf, die – anders als in Tansania, dem früheren Deutsch-Ostafrika – stehengeblieben sind und von der deutschen Minderheit, aber auch von der Regierung Namibias gepflegt werden. Die Greueltaten der „Schutztruppe“ gegen die Hereros, Namas und Hottentotten waren aber nie vergessen.

Dabei war die Lage in dem Land am Atlantischen Ozean auch vor der deutschen Zeit (1884-1915) nicht friedlich. Zwar war das Gebiet von den seefahrenden Kolonialmächten (z.B.Portugal im nördlich angrenzenden Angola) unberührt geblieben, Buschmänner und Bergdamaras fristeten ein kümmerliches Dasein an den Rändern der Wüsten Kalahari und Namib. Im 18. Jahrhundert wanderten von Nordosten die Hereros und danach die Hottentottenstämme von Süden her, über den Oranjefluß ein. Einige dieser Stämme waren bereits mit Kap-Holländern vermischt und rechneten sich nicht zu den Eingeborenen. Innerhalb dieser Gruppen gab es andauernde kriegerische Auseinandersetzungen, wobei die Hottentotten durch den Gebrauch von Feuerwaffen dem Hirtenvolk der Hereros stets überlegen waren. Missionare aus Europa wanderten ein, Engländer und die südlichen Burenrepubliken drängten ebenfalls in das Gebiet, und 1884 setzte das Deutsche Reich sich dort mit einem Reichskommissar fest. Damit dieser nicht, wie sein englischer Vorgänger, von den Einheimischen vertrieben würde, entsandte Berlin Schutztruppen nach Deutsch-Südwest und in Windhuk und Tsaobis (Wilhelmsfeste) entstanden militärische Stützpunkte. Gegen die deutsche Herrschaft schlossen die Erbfeinde Hottentotten und Hereros 1892 Frieden, gemeinsam bedrängten sie durch Viehraub und Überfälle auf Farmen und Handelsniederlassungen die Eindringlinge. Wie unter Einsatz von Branntwein die „Landkäufe“ der Weißen von den einheimischen Stämmen ablief, das zeigt eindrucksvoll der Fernsehfilm „Morenga“, ein Dreiteiler aus dem Jahr 1985 nach dem Buch von Uwe Timm. Die Mißstimmung gegen die Kolonialherren gipfelte im Aufstand von 1903, beginnend mit einem bewaffneten Überfall (die Waffen waren von Siedlern erbeutet und zum Teil englischer Herkunft!) auf den Militärstützpunkt Warmbad. Im Januar 1904 überfielen und ermordeten alle Hererostämme gleichzeitig weiße Farmer im mittleren Schutzgebiet, wobei sie Frauen und Kinder meist verschonten. Die deutsche Regierung war vor allem von der Einigkeit der Hereros überrascht. Telegrafenleitungen und Bahnstrecken wurden demoliert und erschwerten den Transport von Hilfstruppen. Ohne Nachschub waren die deutschen Besatzungen der Stationen den Angriffen der Einheimischen ausgeliefert, die zudem Natur und Klima der Gegend bestens kannten. Schließlich gelang es einzelnen Kompanien, die Hereros aus ihren Stellungen zu vertreiben und ihnen bedeutende Verluste zuzufügen. Anerkennend notiert z.B. Hauptmann Puder: „Wir sahen, dass sie eine Menge Verwundeter oder Toter trugen, und fanden in den erstürmten Klippen große Blutlachen. Dieses… ist eine echte Hererositte, sie lassen, wenn irgend möglich, niemanden liegen.“[i] 

Im August kam es zum Entscheidungskampf, unter dem Befehl des Generals von Trotha wurden die letzten starken Hereroverbände geschlagen und flohen nach Süden in die öde wasserlose Wüste Omaheke. Da nützte den Eingeborenen auch die genaue Kenntnis der Gegend und ihrer Schlupfwinkel nichts mehr. Die Verfolger, die selbst ständig unter Wassermangel litten, fanden nur noch verdurstete Menschen im Sandfeld vor. „Die wasserlose Omaheke sollte vollenden, was die deutschen Waffen begonnen hatten: die Vernichtung des Hererovolkes, “ schrieb der Chronist 1906.[ii]

General v. Trotha ließ das Sandfeld absperren. Einzelne Hererobanden hielten sich noch im Osten des Schutzgebietes auf, leisteten jedoch keinen nennenswerten Widerstand. Als die Regenzeit kam, enthüllte sich den deutschen Patrouillen „das grauenhafte Bild verdursteter Heereszüge… Die Hereros hatten aufgehört, ein selbständiger Volksstamm zu sein.“[iii]

Unterdessen hatte im Oktober 1904 im Süden, im Namaland, ein allgemeiner Aufstand von Hottentottenstämmen (darunter die Nama) begonnen, bei denen sich der begabte Rebellenführer Morenga hervortat. Die Kämpfe waren nicht minder schwer wie gegen die Hereros, ebenso die Strapazen für beide Kriegsparteien. Die Verlustlisten nennen folgende Namen von Soldaten der Rastatter Garnison (Feldartillerieregiment Nr. 30 und Lützower):

Reiter Mayer, 27.11.1904 Lazarett Otjimbinde an Typhus

Reiter Heinrich Seiler, gest. an Typhus,

Ferdinand Hollstein, 25.11.1905 bei Sandfontein den Wunden erlegen;

Peter Karl,

Friedrichsen, am 25.5.1906 den Wunden erlegen

Oberarzt Mayer , + 25.3.05 im Gefecht bei Aminuis.

1908 wurde der letzte entscheidende Feldzug gegen eine Hottentotteneinheit geführt, damit endete diese blutige Vernichtungskampagne der deutschen Schutztruppe gegen die Eingeborenen von Deutsch-Südwestafrika.

1919 hörte das Land zwischen Oranje- und Kunenefluß auf, deutsche Kolonie zu sein. Südafrikas Truppen übernahmen als Verbündete Großbritanniens die Macht, deutsche Kolonialbauten, deutsches Bier, deutsche Zeitungen und Schulen blieben aber bestehen. 1990 wurde das Land unabhängig und damit endete auch der Spuk der rassistischen Apartheidspolitik. Nun begannen Nachfahren der Nama und Hereros Anerkennung für die Leiden ihrer Stämme zu fordern. Seither erhält Namibia von der Bundesregierung mehr Hilfsgelder als andere Länder. Als Charly Fritz 2005 in der Hafenstadt Swakopmund mit Einheimischen sprach, hatte die damalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul gerade die Verdoppelung der Zuwendungen angekündigt. Die Namibier sahen und sehen dies skeptisch, da sie nicht sicher sind, ob das Geld die Opfer erreicht. Denn sie erhoffen nicht nur Sühne, sondern auch die Aussöhnung mit Deutschland.       

Dr.Irmgard Stamm, Rastatt, 10.6..2021

[i]Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika, Bd 1 Der Feldzug gegen die Hereros, S. 87.

[ii]      Ebd. S.207

[iii]Ebd. S.214

s. ferner wie oben Bd 2 Der Hottentottenkrieg, Berlin 1906-1907


16.01.2020

Historischer Verein bringt Festungsbilder zurück

Bastion 12 und Festungs-Uhrturm als Motiv

Neuer historischer Blickfang im Braustüb’l

Rastatt(wo). Es war ein Projekt des Historischen Vereins Rastatt, das 2002 begann und nun glücklich zu Ende gebracht werden konnte. Zwei Gemälde aus einer Serie von zwölf mit Motiven der Bundesfestung Rastatt, die 1928 zur Einweihung die Brauereiwirtschaft „Braustüb’l“ (heute: „Schnitzelbräu“) schmückten, wurden vor der Vernichtung gerettet und von dem Spezialisten Bodo Göller vor 17 Jahren restauriert.

Ein Motiv des Malers Karl Oertel (1890-1979) zeigt das Festungswerk Bastion 12 (heute Stelle des Hallenfreibads Alhora) in naiver Malereimanier. Ebenfalls im Format von 0,85 x 1,51 Zentimeter das Gemälde mit Goldrahmen, das den Uhrturm der ehemaligen Leopoldfeste im Dörfel wiedergibt. Dieses Bild ist von hoher künstlerischer Qualität, sehr detailgetreu und stimmungsvoll. Es wurde vom renommierten Karlsruher Künstler Philipp Herrmann (1899-1968) gemalt, der in München Meisterschüler von Hugo von Habermann war.

Als das Braustüb’l in den 70ern umgestaltet wurde, wanderten die beiden Bilder auf den Speicher des Hofbrauhauses Hatz. Der ehemalige Rastatter Gastronom Charly Heitz erinnert sich an das Jahr 1976. Er suchte für die Gaststätte „Stadt Wien“ am Werderplatz ein neues Konzept und eröffnete die Künstlerkneipe „Alt Rastatt“.  Acht Bilder aus der Festungsserie wurden restauriert und in die Gastwirtschaft integriert. 1983 wurde „Alt Rastatt“ wieder umgestaltet, die Bilder entfernt und teilweise im Container entsorgt. Gerade wegen der Oberflächenschäden durch das intensive Rauchen der Gäste, schien eine Restaurierung zu aufwendig. Akzeptable Bilder wurden preiswert verkauft.

Jedenfalls wurden einige Bilder, darunter die zwei mit Motiven „Bastion 12“ und „Leopoldfeste“, aus dem Container gerettet. Nach erhaltenen Angaben des Restaurators Bodo Göller, waren die beiden Gemälde vorübergehend in einer Iffezheimer Gastwirtschaft. In den Aufzeichnungen des verstorbenen Bodo Göller ist zu lesen: „Der vorläufige ‚Besitzer‘ gab sie nach zähen Verhandlungen in die Obhut des Historischen Vereins“.

Die erwähnte Restaurierung war schwierig, da die Gemälde einige kleine Löcher hatten und die Leinwand völlig ausgetrocknet und mürb war. Doch mit der Unterstützung des damaligen Vorsitzenden des Historischen Vereins, „Charly“ Fritz, gelang die Restaurierung mit sehr viel eingebrachtem Herzblut. Da die Bilder nicht gleich ins Braustüb’l gebracht werden konnten, wurden sie sicher im Magazin des Badischen Landesmuseum im Dörfel verwahrt.

Durch den Kontakt mit dem Eigentümer der Brauereien Hatz und Franz in Rastatt, Wolfgang Scheidtweiler, kam durch den derzeitigen Vorsitzenden des Historischen Vereins, Dieter Wolf, Bewegung in die Rückführung der beiden Festungsbilder.

Auch das junge Gastronomie-Wirtspaar des „Schnitzelbräu“, Sabine und Michael Hauns, zeigte sich sehr aufgeschlossen. So postierten „Charly“ Fritz mit Dieter Wolf und Helfern in luftiger Höhe die beiden Gemälde im Gastraum. Damit wird das ansprechende Ambiente der historischen Gaststätte mit modernem Konzept weiter aufgewertet.

Bild: Nach der Restaurierung für den Historischen Verein 2002 sind zwei Festungsbilder wieder an ihren Ursprungsort im Braustüb’l („Schnitzelbräu“) zurückgekehrt. Auf dem Foto von links: Dieter Wolf, Sabine und Michael Hauns, Charly Fritz.

Text/Foto: R.Wollenschneider


07.01.2020
Vor 75 Jahren, am 7. Jan.1945“: Luftangriff auf unsere Stadt u. “Röttererberg“. Ca. 1000 Bomben sollten Rastatt vernichten. Zu beklagen waren 96 Tote u. 300 Verletzte.

Als der Schlosshof noch begrünt war

Tageblatt- Verleger Hermann Greiser sorgte für Prachtansicht
Rastatt(rw).
Wenn es eine Hitparade der schönsten Postkartenansichten des Rastatter Schlosses gäbe, dann wäre diese unter den Top-Five. Es handelt sich um eine seltene Totale von der Herrenstraße fotografiert aus, die 1906 vom verliebten Franz an die Lehrerstochter Franziska nach Lörrach ging.
Ein Maler hätte die Gesamtansicht nicht besser gestalten können, die dem Verleger des „Badischen Tageblatts“ ab 1899, Hermann Greiser, zu verdanken ist. In Zusammenarbeit mit dem Postkartenverlag Metz in Tübingen wurde auch dem Renner vor über 100 Jahren, dem millionenfach Versenden von Ansichten (der E-Mail von damals), Rechnung gezollt.

Schloss  Hermann Greiser 1906_web
Schloss Hermann Greiser 1906


Aus der Ansicht kann man einiges herauslesen. So ist der geradezu urwaldmäßige Bewuchs des Schlosshofs auffällig, wie er bis 1933 anzutreffen war. Zudem sind drei Uniformierte erkennbar und ein Wachhäuschen. Dieses weist darauf hin, dass vor dem Ersten Weltkrieg der Rastatter Stadtkommandant im rechten Südflügel des Schlosses logierte. Dazu kommt die Erkenntnis, dass dort, wo sich heute die Stadtinformation befindet, das Wachlokal der Schlosswächter befand.
 Ein besonderes optisches „Leckerli“ auf der Postkarte aus dem Verlag von Hermann Greiser sind zwei junge Damen im Vordergrund. In ihren Sommerkleidern schirmen sie sich vor den   Sonnenstrahlen ab, damit die „vornehme Blässe“, dem Zeitgeschmack im Kaiserreich entsprechend, nicht einer Hautbräunung weichen könnte.
 Mit der Schlosspostkarte hat der „Badische Tageblatt“-Verleger ein fotografisches Gemälde hinterlassen, das als aufschlussreiches Zeitgemälde bezeichnet werden kann.
 Bild: Eine Ansichtspostkarte von 1906 des BT-Verlegers Hermann Greisers stellt ein besonderes Zeitgemälde dar.
 Repro/Foto: Wollenschneider
 12. Juni 2015


Mittlere Reife vor 100 Jahren

Mit dem U-Boot zur Reifeprüfung
Büchlersche Realschule im Zeichen des Kriegs
Wenn nun wieder an den Realschulen Baden-  Württembergs die Schüler über ihren schriftlichen Abschlussprüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch schwitzen, kann man sich gerne einmal an ihre Leidensgenossen vor 100 Jahren erinnern. Da war das „Einjährige“ der Abschluss, der mittleren Reife vergleichbar, der zu einer kürzeren Militärzeit nach einem Jahr mehr über die Regelschulzeit berechtigte.
Der Brauch wollte es 1916, dass man nach dem Erwerb der Reifeprüfung, eine Jubelkarte versandte. Damals (bis 1923) war die Büchlersche Realschule, heute in Baden-Baden mit der Nachfolgeeinrichtung, in Rastatts Kehler Straße ansässig. Gerade mal 13 Absolventen gab es im zweiten Jahr des Ersten Weltkriegs. Ihre Einjäh-rigenkarte stand für die jungen Burschen ganz im Zeichen des Krieges.
Die Karte zeigt ein Eisernes Kreuz, das an einem Band der damaligen Nationalfarben schwarz-weiß-rot hängt. Nicht fehlen dürfen in den Ecken das Rastatter Stadtwappen und der Bezug auf die blaue, verschwundene Pennälerverbindung, die „Rhe-nania“. Was gar nicht optimistisch für die zukünftigen Soldaten des deutschen Kaisers stimmen konnte, die beherrschende Kriegsszene. Ein Flugzeug bombardiert ein U-Boot und landet einen Treffer auf dem Vorderschiff. Es wären schlechte Perspektiven mit Untergang  für die Einjährigen, würden sich nicht ein Rettungsreifen und ein Schiff als Hoffnung im Hintergrund befinden. Jedenfalls vor 100 Jahren wurde von den Schülern die Härte des Krieges realistisch eingeschätzt.

Text u. Foto: Wollenschneider
28..06.2016


300 Jahre Stadtgründung Karlsruhe
 Rastatter Festungssteine in Karlsruhe

6 Abriss Festung Konvikt_web

 Zoo-Lauterberg und Turmberg profitierten vom Abbruch des Bollwerks Rastatt/Karlsruhe (rws).
Der antiquarische Band von 1907, „Zweihundert Spaziergänge und Ausflüge für die Umgebung der Landeshauptstadt Karlsruhe“ von Thomas Cathiau führte auf die Spur. Es gibt zum 300-jährigen Stadtjubiläum Karlsruhes Querverbindungen zu Rastatt, an die man nicht mehr gedacht hat.
Cathiau führt an, dass die „Südostterrasse des Turmbergs bei Durlach“ mit Steinquadern der geschleiften Festung Rastatt errichtet worden war. Das passte um 1890, als die Wälle des Bollwerks an der Murg gegen Frankreich niedergelegt wurden und Abertausende von behauenen Buntsandsteinen sich in der Abbruchsmasse fanden. Da war das Baumaterial aus Rastatt willkommen. Inzwischen war die Turmbergterrasse in die Jahre gekommen. Zwar überstand sie die Fliegerangriffe im April 1944, aber schon 2009 gab es Notsanierungsmaßnahmen für den historischen Aussichtspunkt mit den Baumaterialwurzeln in Rastatt. Das Projekt „Terrassensanierung Turmberg“ führte dann inzwischen zu einer kompletten, modernen Lösung für den Idealpunkt mit dem Blick auf die Fächerstadt.
Sucht man dann weiter nach dem Verbleib von Rastatter Baumaterialien in Karlsruhe, dann stößt man auf den Lauterberg im Bereich des Zoos. Dazu muss angemerkt werden, wie wertvoll um 1890 noch behauene Buntsandsteinquader waren. Ein Steinmetz benötigte bei der damaligen Werkzeuglage viele Minuten, bis das akkurate Ergebnis zur Verfügung stand. Mit dem Lauterberg, Karlsruhes höchster inner-städtischen Erhebung auf dem Zoogelände, wurde auf dem Gipfel ein ganz besonderer Wasserturm geschaffen. Diese, als „Tarnung“ errichtete Burgruine, könnte auch als Vorbild für die um 1901 in Rastatt errichtete „Rumpelburg“, einer Ausflugs-Romantik-Ruine des Verschönerungsvereins, in Karlsruhe gedient haben.
Jedenfalls Zugänge zum Wasserbehälter auf dem aufgeschütteten Berg (154 Meter ü. N.N.), Wälle und der markante Aussichtsturm profitierten von dem recycelten Abbruchmaterial aus der Rastatter Festung. Eine Zeit lang wurden die Bauten auf dem Karlsruher Lauterberg auch „Rastatter Bastei“ tituliert. Jedenfalls 1958 verschwindet der Aussichtsturm auf dem „Zoogipfel“ und wird durch eine attraktive Plattform ersetzt. Auch das Wasserreservoir auf dem Lauterberg wird 1967 außer Dienst gestellt und hinterher mit Beton aus statischen Gründen ausgefüllt.
Was noch immer erkundet werden kann, das ist das Stadtgartentor auf dem Zoogelände. Die historische Tür wird immer noch von kunstvoll behauenen Rastatter Festungsbundsandsteinen eingerahmt.
Bild: Spuren vom Abriss der Festung Rastatt 1890, hier unterhalb des heutigen Krankenhauses,  finden sich noch in Karlsruhe. Dort hat man am Turmberg und Lauterberg im Stadtgarten behauene Buntsandsteine verwendet.
Repro: Wollenschneider
12. Juni 2015

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